Ausbildungsmodule
Ob Spezialisten oder Generalisten, ob Fachleute
oder Laien: Alle Akteure der beruflichen Vorsorge
benötigen angemessene und verlässliche Kenntnisse,
um ihr Amt und ihre Verantwortung wahrzunehmen.
In 2020 wird keine Ausbildungsmodule in der beruflichen Vorsorge erteilt.
Unsere Schulungsmodule entsprechen diesen Erwartungen und richten sich in erster Linie an Mitglieder der Stiftungsräte von Vorsorgeeinrichtungen sowie an Fachpersonen, die Pensionskassen verwalten. Die Kurseinheiten werden von anerkannten Spezialisten der 2. Säule gegeben und sind auf mehrere Module verteilt.
Auch in der Deutschschweiz bieten wir 4 Ausbildungsmodule an. Jedes Modul dauert einen Tag. Für Module in der Westschweiz ändern Sie bitte die Sprache dieser Seite auf Französich. Bei besonderen Bedürfnissen können Sie uns auch mit der Organisation und Durchführung von massgeschneiderten Kursen beauftragen.
Modul 1a – Vorsorge und Recht: Einleitung
Modul 2a – Funktionsweise einer Vorsorgeeinrichtung: Einleitung
Modul 2b – Funktionsweise einer Vorsorgeeinrichtung: Vertiefung
Modul 2c – Versicherungsmathematik: Einleitung
In 2020 wird keine Ausbildungsmodule in der beruflichen Vorsorge erteilt.
Modul 1a – Vorsorge une Recht: Einleitung
Ziele des Tages
- Erörterung der Grundsätze des BVG
- Den Teilnehmern die juristischen Grundbegriffe näherbringen
- Beschreibung der verschiedenen Reglemente und Aufzeigen ihrer Zweckmässigkeit
- Erörterung der Organisation und der Rolle der Aufsicht
- Sensibilisierung der Teilnehmer auf die Herausforderungen der paritätischen Verwaltung
Programm
08h30
Empfang, Präsentation des Seminars und des Tages
08h30 – 12h00
Grundbegriffe
Obligatorische und weitergehende Vorsorge • Obligatorische Versicherung der Angestellten • Pflichten des Arbeitgebers • Versicherte Leistungen • Art der Vorsorgeeinrichtungen • Finanzierung der Vorsorgeeinrichtung
Gesetzlicher Rahmen
Bundesverfassung und das 3-Säulen-Prinzip • Ziel und Anwendungsbereich des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) • Präsentation der Verordnung über die berufliche Vorsorge (BVV2) • Weitere Ausführungsbestimmungen • Vorteile und Schwächen des aktuellen gesetzlichen Rahmens • laufende Reformen
Statuten und Reglemente
Statuten • Vorsorgereglement • Reglement für die Wohneigentumsförderung
12h00 – 13h45
Mittagspause
13h45 – 17h00
Andere Reglemente
Teilliquidationsreglement • Rückstellungsreglement • Anlagereglement
Rolle und Organisation der Aufsicht
Organisation der Aufsicht (kantonale Aufsicht und Oberaufsicht) • Aufgaben der Aufsichtsbehörde • Mittel und Grenzen der Aufsicht • Modalität der Kontrolle • Verhältnis zum zugelassenen Experten und zur Revisionsstelle • mögliche Zwangsmassnahmen
Herausforderungen der paritätischen Verwaltung
Definition und Ziel der paritätischen Verwaltung • Kompetenzen des paritätischen Organs • Funktionsweise • Paritätische Verwaltung bei Sammelstiftungen • Rechte und Pflichten des paritätischen Organs • Verantwortlichkeiten • Praktische Herausforderungen
Modul 2a – Funktionsweise einer Vorsorgeeinrichtung: Einleitung
Ziele des Tages
- Vorschläge für die Umsetzung der beruflichen Vorsorge
- Sensibilisierung der Teilnehmer im Hinblick auf die sozialen, demografischen und politischen Fragestellungen
- Einführung in die versicherungstechnischen Begriffe
- Rolle des Experten und der verschiedenen Organe einer Vorsorgeeinrichtung
- Verantwortlichkeit der Mitglieder des Stiftungsrates
- Versicherungstechnisches Gutachten – Corporate Governance
Programm
08h30
Empfang, Präsentation des Seminars und des Tages
08h30 – 12h00
Organisation der Vorsorgewelt
Allgemeine Informationen zur Organisation einer Vorsorgeeinrichtung • Wahlmöglichkeiten des Unternehmens • Verschiedene mögliche Lösungen • Auswahlkriterien • Kosten der verschiedenen Lösungen
Rolle der verschiedenen Akteure
Darstellung der Aufgaben und Verantwortung der Akteure im öffentlich-rechtlichen Bereich (Regulator, Aufsicht, Sicherheitsfonds) und im privat-rechtlichen Bereich (Stifter / Paritätische Verwaltung / Management / Kontrolle (PK-Experte und Revisor))
Zukünftige Themen und Herausforderungen der beruflichen Vorsorge
BVG-Minimalzinssatz • Umwandlungssatz • Demografische Entwicklung • Anpassung der laufenden Renten • Erwartete zukünftige Rendite • Aktuelle Trends in der Entwicklung der beruflichen Vorsorge • Glaubwürdigkeit der 2. Säule
12h00 – 13h45
Mittagspause
13h45 – 17h00
Versicherungstechnische Begriffe
Grundbegriffe • Technischer Zinssatz • BVG-Minimalzinssatz • Deckungskapitalien • Austrittsleistungen • Deckungsgrad • Versicherungstechnische Tafeln • Demografisches Verhältnis • Geschlossene vs. offene Kasse • Artikel 44 BVV2
Corporate Governance
Integrität und Loyalität der Verantwortlichen • Vermeidung von Interessenkonflikten • Rechtsgeschäfte mit Nahestehenden • Verbot von Eigengeschäften • Abgabe von Vermögensvorteilen • Offenlegungspflicht • Organisation
Das versicherungstechnische Gutachten und die Rolle des BVG-Experten
Grundsätze der Kammer der Pensionskassen-Experten • Rolle des BVG-Experten • Gesetzliche Anforderungen • Freiheit des Experten bei der Erstellung des periodischen versicherungstechnischen Gutachtens • Ziel und Inhalt des Gutachten
Modul 2b – Funktionsweise einer Vorsorgeeinrichtung: Vertiefung
Ziele des Tages
- Die Teilnehmer werden für die Herausforderungen der technischen Verwaltung einer Pensionskasse und die Wichtigkeit der Kommunikation mit den Versicherten sensibilisiert
- Finanzierung und Vorsorgepläne
- Beurteilung der Anlagestrategie durch Analyse der Aktiven und Passiven (ALMStudie)
- Unterschiedliche Formen der Rückversicherung
Programm
08h30
Empfang, Präsentation des Seminars und des Tages
08h30 – 12h00
Verantwortung des Stiftungsrates
Risiken für das Verwaltungsorgan • unabdingbare Aufgaben des Stiftungsrates • Delegation • Verantwortlichkeit (Art. 52 BVG) • Rechte des Sicherheitsfonds (Art. 56a BVG) • Verantwortlichkeit der Revisionsstelle (Art. 52 und 53 BVG) • Verantwortung der anderen Akteure
Rückversicherung
Abgedeckte Risiken in der 2. Säule • Eigenschaften und Variabilität der Risiken • Risikosumme im Invaliditäts- und Todesfall • Berechnung der theoretischen Risikokosten und Vergleich mit den effektiven Kosten • Verteilungsfunktion der Kosten eines Schadenfalls und der jährlichen Kosten der Schadenfälle • Methoden zur Behandlung der Variabilität der Risiken • Rückversicherungsverfahren • Risikoschwankungsreserve
Finanzierung und Vorsorgepläne
Differenz zwischen Kapitaldeckungs- und Umlageverfahren • BVG Minimalplan • Klassifizierung der Primate (Leistungs-, Beitrags- und Bi-Primat) • Eigenschaften und Vorteile der Primate • Herausforderungen bei jedem Primat (individuelle oder kollektive Finanzierung) • Primatwechsel
12h00 – 13h45
Mittagspause
13h45 – 17h00
Rechnungslegungsnorm Swiss GAAP FER 26
Präsentation der Norm • Begriff des Marktwertes • Vorstellung der Konten • Inhalt des Anhangs • Bewertung der Aktiven und Passiven • Auswirkungen für Vorsorgeeinrichtungen • Elemente des Finanzreportings
ALM-Studie
Vergleichsanalyse der Aktiven und Passiven • Risikoaversion • Hypothesen für die Entwicklung der Passiven • Hypothesen für die Anlagekategorien • Effizienzgrenze • Wahrscheinlichkeit eines Ruins • Vorschlag zur strategischen Allokation
Information der Versicherten
Herausforderungen • Kommunikationsmassnahmen • Umsetzung • Kommunikations-konzept • Massnahmenplanung
Modul 2c – Versicherungsmathematik: Einleitung
Ziele des Tages
- Erlaubt den Teilnehmern die Rolle der Aktuare und die versicherungstechnische Studie vollständig zu verstehen
- Näherbringen der Bilanzierungsnormen und der dynamischen Analyse des finanziellen Gleichgewichts
- Verstehen der Berechnungsmethoden zur Bestimmung von Vorsorgekapitalien, technischen Rückstellungen und Wertschwankungsreserve
Programm
08h30
Empfang, Präsentation des Seminars und des Tages
08h30 – 12h00
Technische Grundlagen
Technische Grundlagen • Technischer Zinssatz, seine Eigenschaften und seine Rolle • Versicherungstechnische Tafeln und ihr Inhalt • In der 2. Säule verwendete versicherungstechnische Tafeln • Vergleich der Lebenserwartung und der Barwerte • Perioden- und Generationentafeln
Bewertungsmethode der Vorsorgekapitalien, technische Bilanz und Expertenbestätigung
Vorsorgekapitalien im Bereich der aktiven Versicherten • Vorsorgekapitalien im Bereich der Rentenbezüger • Präsentation einer technischen Bilanz • Inhalt der Expertenbestätigung
Technische Rückstellungen und Wertschwankungsreserve
Begriffe der Rückstellungen und Reserven bei der Rechnungslegungsnorm FER 26 • Bestimmung der benötigten technischen Rückstellungen und ihrer Höhe – Liste der verschiedenen denkbaren technischen Rückstellungen • Funktionsweise der Wertschwankungsreserve
12h00 – 13h45
Mittagspause
13h45 – 17h00
Dynamische Analyse des finanziellen Gleichgewichts einer Vorsorge-einrichtung
Grenzen des traditionellen statischen Ansatzes • Vorstellung der projektiven Methode – Vorteile der dynamischen Methode • Sensibilität der verschiedenen Parameter
Analyse der technischen Verlust- und Gewinnquellen
Nützlichkeit einer Gewinn- und Verlustanalyse • Bestandteile eines technischen Überschusses • Beispiel einer Gewinn- und Verlustanalyse • Interpretation der Resultate • Auswirkungen auf die Vorsorgeeinrichtung
Vorsorgeverpflichtungen für das Unternehmen: IAS 19
Präsentation des Standards IFRS • Präsentation der Norm IAS 19 • Präsentation der empfohlenen Berechnungsmethode • Unterschiede zur klassischen versicherungstechnischen Bewertungsmethode • Bestimmung der bisherigen Beitragsdauer • Berechnung des DBO und der Service cost • Beispiel einer Darstellung der Ergebnisse